Mit Stift und Papier das Leben positiv verändern- wie soll das gehen? Journaling ist eine Methode, mit der du dich schreibend besser kennenlernen kannst. Sich selbst Fragen zu stellen und einen Blick in sich selbst zu werfen, kann ganz viel Unschönes hervorholen und ist gar nicht so einfach. Warum du es trotzdem tun solltest? Schreiben bzw. Journaling ist gut für Körper, Geist und Seele. In diesem Artikel werden wir uns ausführlich mit den zahlreichen Vorteilen des Journalings beschäftigen. Außerdem wirst du erfahren, welche Wirkung Schreiben hat.
Journaling tut gut – und macht glücklich
Die Vorteile von Journaling sind wissenschaftlich gut untersucht – und in zahlreichen Studien belegt.
Das regelmäßige Aufschreiben deiner Gedanken und Gefühle kann dir dabei helfen, deinen Kopf in Stresssituationen freizubekommen und wichtige Verbindungen zwischen deinen Gedanken und Emotionen herzustellen.
Was beim Journaling genau mit unserem Gehirn passiert, wird in diesem Video ab Minute 2:27 prima erklärt:
Die Vorteile von Journaling
1. Du bekommst Klarheit
Stell dir vor, du bist seit einiger Zeit sehr unzufrieden mit deinem Job. Dieses unbestimmte Gefühl der Unzufriedenheit begleitet dich und lässt dich nachts nicht richtig schlafen. Du fragst dich, woher diese Unzufriedenheit kommt. Ist es die Bemerkung deines Kollegen letzte Woche über deine Konzeptidee? Oder die ständig wachsende Arbeitsbelastung, die dich zunehmend stressen?
In solchen Momenten kann das Journaling eine enorme Hilfe sein, um Klarheit in deinen Gedanken zu schaffen. Es ermöglicht dir, deine Gedanken zu strukturieren und gezielt zu handeln, anstatt dich weiter im Chaos zu verlieren.
Wenn du all deine Probleme und Unsicherheiten auf das Papier bringst, erscheinen sie plötzlich nicht mehr so überwältigend und verwirrend. Das Schreiben hilft dir dabei, deine Gedanken zu sortieren und den roten Faden in deinem Denken zu finden.
Es ist eine Möglichkeit, deine Gedanken und Gefühle zu erfassen und ihnen eine konkrete Form zu geben. Indem du sie aufschreibst, nimmst du sie aus deinem Kopf und bringst sie auf das Papier.
2. Du findest heraus, was du wirklich willst
Stell dir vor, du bist mitten im Studium, aber hast du dir jemals die Frage gestellt, warum du dich überhaupt dafür entschieden hast? Und noch wichtiger: Auf was möchtest du zurückschauen, wenn du 80 Jahre alt bist? Es kann ziemlich entmutigend sein, keine Antworten auf diese Fragen zu haben.
Aber das Journaling kann dir helfen, Klarheit zu erlangen. Indem du regelmäßig deine Gedanken zu Papier bringst, kannst du besser erkennen, was du wirklich willst. Es ist eine Möglichkeit, dich intensiv mit dir selbst auseinanderzusetzen und deine Gefühlswelt besser kennenzulernen.
Eine Studie hat Tagebuchschreiben im Jobkontext untersucht. Auch hier ist das Ergebnis: Schreiben hilft, den hohen Problemlösungsanforderungen im Berufsalltag gerecht zu werden.
Mit jedem Eintrag, den du machst, kommst du deinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen näher. Du wirst feststellen, dass du immer genauer weißt, was dir wirklich wichtig ist und worauf du in deinem Leben fokussieren möchtest. Dadurch gewinnst du an Selbstbewusstsein und kannst entsprechend handeln.
3. Das Festhalten von Zielen hilft dabei, sie zu erreichen
Möchtest du eine Gewohnheit (wie Meditation oder Journaling :)) etablieren? Mehr Sport machen? Deine Finanzen verbessern? Oder dankbar durchs Leben gehen?
Manche behaupten, dass das Leben ohne Ziele langweilig wäre. Wenn du ein Ziel erleben erreichen möchtest, ist das Schreiben ein großartiger Begleiter auf diesem Weg.
Eine Studie der Dominican University in Kalifornien hat sogar gezeigt, dass das schriftliche Festhalten von Zielen tatsächlich zu einer höheren Erfolgsrate führt. Die Teilnehmer, die ihre Ziele konkret formulierten, Handlungsschritte planten, ihre Fortschritte schriftlich dokumentierten und diese wöchentlich mit einem Freund (Accountability Buddy) teilten, erzielten die besten Ergebnisse. Sie übertrafen sogar deutlich die Testgruppe, die ihre Fortschritte für sich behielt. Es ist erstaunlich, wie das einfache Teilen und Aufschreiben deiner Ziele dich motivieren und voranbringen kann.
4. Du kannst Erfolge sichtbar machen
Erfolge zu feiern ist ein wichtiger Teil des Lebens. Leider kommt dieser Aspekt oft zu kurz, während die Zeit unaufhaltsam vergeht, und wir unsere Errungenschaften kaum wahrnehmen.
Das Übersehen eigener Fortschritte kann jedoch sehr demotivierend sein, als würden wir uns im persönlichen Wachstum nur im Kreis drehen. Doch durch regelmäßiges Journaling kannst du dich viel bewusster über deine Veränderungen werden. Du erkennst, was du richtig gemacht hast, und kannst jeden noch so kleinen Erfolg für dich selbst feiern.
Gleichzeitig werden auch Fehler viel schneller und deutlicher sichtbar, was es dir ermöglicht, dein Handeln zu korrigieren und wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Das Journaling hilft dir, deine persönliche Entwicklung aktiv zu steuern und dich kontinuierlich zu verbessern.
5. Dir fällt es leichter, Entscheidungen zu treffen
Wenn du alle möglichen Optionen aufschreibst, hast du sie deutlich vor dir und kannst sie leichter vergleichen. Dadurch fällt es dir leichter, wichtige Entscheidungen zu treffen, die zu deinen Zielen und Wünschen passen.
Journaling unterstützt dich dabei, deine Gedanken zu sortieren und deine Prioritäten zu erkennen. Du kannst objektiv die Vor- und Nachteile jeder Option betrachten und dir bewusst machen, welche Konsequenzen damit verbunden sind.
Das Schöne am Journaling ist, dass du alles aufschreiben kannst, was dir in den Sinn kommt. Du kannst freimütig brainstormen, Ideen sammeln und Pro-Contra-Listen erstellen. Dadurch bekommst du eine klare Übersicht über deine Möglichkeiten und kannst fundierte Entscheidungen treffen.
Also nimm dir regelmäßig Zeit für dein Journal, wenn du vor wichtigen Entscheidungen stehst.
6. Schreiben entspannt
Wenn du dich gestresst fühlst und dein Kopf voller Gedanken ist, kann Journaling dir helfen, den Kopf freizubekommen und Stress abzubauen. Nimm einfach einen Stift und ein Stück Papier oder ein Notizbuch und schreib drauflos, ohne dich um Logik oder Ordnung zu kümmern. Lass deine Gedanken einfach fließen.
Du wirst schnell merken, dass das Schreiben eine beruhigende Wirkung hat. Während du deine Gedanken aufschreibst, wird dein Geist ruhiger und deine Gedanken klären sich. Das Tempo deiner Gedanken verlangsamt sich und du kommst zur Ruhe. Es ist wie ein Ventil, durch das du deine Sorgen und Gefühle loswerden kannst.
7. Du kannst Emotionen erkennen und verarbeiten
Sorgen, Ängste und Zweifel können oft diffus und überwältigend sein, aber wenn du anfängst, sie aufzuschreiben, wirst du feststellen, dass sie bei genauerer Betrachtung gar nicht so schlimm sind oder vielleicht sogar nie eintreten werden. Im schlimmsten Fall stauen sich negative Emotionen immer weiter an, bis eines Tages die Bombe platzt.
Aber weißt du was? Das Niederschreiben deiner Gefühle kann fast wie eine Therapie wirken. Du musst dich niemandem anvertrauen, sondern kannst dich dennoch mitteilen, selbst bei vielleicht unangenehmen Aspekten.
Gleichzeitig hat vor allem das Ausdrücken von Gefühlen eine weitere schöne Wirkung auf deinen Körper – es verringert den Stress. Durch das Journaling hast du die Möglichkeit, deinen Emotionen und Gefühlen einen Namen zu geben und kannst dadurch besser verarbeiten.
Indem du deine Gedanken und Gefühle auf Papier bringst, kannst du belastende Emotionen loslassen und einen klaren Kopf bekommen.
8. Schreiben vertreibt Stress und Sorgen
Sorgen, Ängste und Zweifel sind oft eher diffus und neblig und haben die Tendenz, immer größer zu werden. Wenn Sie anfangen, aufzuschreiben, was Sorgen, Ängste und Zweifel sind oft eher diffus und neblig und haben die Tendenz, immer größer zu werden. Wenn Sie anfangen, aufzuschreiben, was Ihnen Angst macht, werden Sie merken, das Befürchtete ist – bei Licht betrachtet – gar nicht so schlimm oder wird wahrscheinlich ohnehin nie eintreten. Die Befürchtungen relativieren sich also. Und – auch das ist ein positiver Nebeneffekt – beim Aufschreiben setzt Ihr eher analytisches Denken ein, das Aufschreiben hilft Ihnen zu Entscheidungen zu kommen und schon lösen sich diffuse Ängste wie von selbst auf.
Stell dir vor, du hast Prüfungsangst. Indem du über deine Ängste und Probleme schreibst, kannst du laut Forschern der Universität Chicago deutlich bessere Ergebnisse erzielen.
Studien zeigen auch, dass das sogenannte expressive Schreiben positive Effekte im Umgang mit stressigen Situationen und negativen Gedanken hat. Dieses therapeutische Schreiben kann auch helfen, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten und positive Erfahrungen hervorzuheben. Es ist eine Möglichkeit, deine Sorgen von der Seele zu schreiben und gleichzeitig für eine gesunde Hirnhygiene zu sorgen.
Das regelmäßige Führen eines Journals kann sich positiv auf deine mentale Gesundheit auswirken. Es kann dir helfen, deine Gedanken zu klären, deine Emotionen zu regulieren und deine Stimmung zu verbessern.
9. Journaling sorgt für gute Stimmung
Besonders das Aufschreiben von Dankbarkeit hat eine enorme stressreduzierende Wirkung. Das belegen zahlreiche Studien. Egal ob du ein Dankbarkeitsjournal führst oder Dankbarkeit als Teil deiner Schreibgewohnheit praktizierst – das Schreiben fördert deine Energie, Motivation und eine positive Lebenseinstellung. Es hilft dir, Dinge anzupacken und erfolgreich abzuschließen.
Dankbarkeitsschreiben liegt momentan voll im Trend in der Selbsthilfe- und Persönlichkeitsentwicklungsszene. Es wird als ultimatives Glückswerkzeug gefeiert, und das zu Recht! Wenn du deinen Fokus auf die positiven Dinge richtest, sei es täglich oder wöchentlich, profitierst du von vielen gesundheitlichen Vorteilen: Du fühlst dich wacher, hast mehr Energie, bist optimistischer und suchst vermehrt sozialen Austausch. Insbesondere die Studien von Robert Emmons haben hier wegweisende Forschungsergebnisse geliefert. Eine relativ neue Erkenntnis: Durch Dankbarkeitsschreiben kannst du sogar deine Beziehungen verbessern.
10. Du kannst besser schlafen
Wenn du am Abend ein Dankbarkeitstagebuch führst, unterstützt es dich dabei, tiefer und erholsamer zu schlafen. Wissenschaftler empfehlen, vor dem Einschlafen etwa 15 Minuten in dein Dankbarkeitstagebuch zu schreiben.
Zusätzlich fördert expressives Schreiben einen erholsamen Schlaf, was sich positiv auf deine Gesundheit und körperliche Heilungsprozesse auswirkt. Wenn du also deine Gedanken und Gefühle aufschreibst, kannst du besser abschalten und deinen Körper zur Ruhe kommen lassen. Das hat einen direkten Einfluss auf dein Wohlbefinden und unterstützt deine körperliche Regeneration. Also, nimm dir ein paar Minuten Zeit, um deine Dankbarkeit niederzuschreiben und genieße einen erholsamen Schlaf.
11. Du wirst kreativer
Wenn du journalst, öffnest du die Tür zu deiner kreativen Seite und kannst deine Gedanken frei ausdrücken. Es ist eine spielerische Praxis, bei der du deine Fantasie anregen und neue Ideen entwickeln kannst. Beim Schreiben kannst du mit Worten jonglieren und deine eigene Stimme entdecken. Du kannst Geschichten erfinden, Gedichte schreiben oder einfach deine Gedanken fließen lassen.
Das Schöne am Journaling ist, dass es beide Seiten deines Gehirns aktiviert. Wenn du Probleme lösen möchtest, wird normalerweise die rechte Gehirnhälfte, die für analytisches Denken zuständig ist, beansprucht. Aber manchmal erfordern Herausforderungen auch Kreativität und Intuition, und das ist der Moment, in dem die linke Gehirnhälfte ins Spiel kommt. Beim Schreiben aktivierst du beide Seiten und nutzt so dein volles Denkpotenzial, um neue Perspektiven und Ideen zu entwickeln. Also lass deiner Kreativität freien Lauf und entdecke die unglaubliche Vielfalt deiner Gedanken!
12. Du kannst klarer kommunizieren, was du wirklich willst
Schreiben verbessert nicht nur unsere Fähigkeit, Probleme zu lösen, sondern auch unsere mündliche Ausdrucksfähigkeit, wie eine Stanford-Studie zeigt. Wenn wir beim Schreiben unsere Gedanken subvokalisieren, also innerlich mitsprechen, wird auch unsere mündliche Kommunikation verbessert. Indem wir unsere Gedanken und Ausdrucksweise auf dem Papier verfeinern, gewinnen wir Klarheit und werden zu großartigen Rednern.
Es lohnt sich, Zeit in das Schreiben zu investieren, um unsere Gedanken so klar und präzise wie möglich auszudrücken. Denn dabei gewinnen wir nicht nur ein tieferes Verständnis für unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse, sondern werden auch in der Lage sein, unsere Ideen überzeugend und eloquent vor anderen zu präsentieren. Also nutze das Journaling, um deine Ausdrucksfähigkeit zu verbessern und deine Stimme mit Zuversicht und Klarheit zu erheben!
13. Du gehst achtsamer durchs Leben
Journaling ist eine tolle Möglichkeit, Achtsamkeit in deinem Leben zu fördern. Es ermutigt dich dazu, bewusst im Hier und Jetzt zu sein. Beim Schreiben kannst du dich ganz auf deine Gedanken, Gefühle und Sinneswahrnehmungen konzentrieren. Dadurch entwickelst du ein tieferes Verständnis für dich selbst und deine Umgebung.
Indem du dich bewusst mit deinen Gedanken und Emotionen auseinandersetzt, wirst du sensibler für deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche. Du lernst, dich besser selbst zu führen und bewusst Entscheidungen zu treffen, die im Einklang mit deinen Werten und Zielen stehen.
Fazit
Du hast jetzt einen Einblick in die vielfältigen Vorteile des Journalings erhalten. Journaling ist ein kreatives und befreiendes Werkzeug, um dein inneres Selbst zu entdecken und zu wachsen.
Es ist erstaunlich, wie ein einfaches Stück Papier und ein Stift dein Leben bereichern können. Durch das Journaling kannst du deine Gedanken sortieren, Emotionen verarbeiten und neue Perspektiven gewinnen. Du lernst dich selbst besser kennen und kannst dein Leben bewusst gestalten. Gleichzeitig ist es eine Möglichkeit, Stress abzubauen, deine kreative Seite zu entfalten und deine Gedanken – und somit auch dein Leben – auf positive Weise zu beeinflussen
Also, warum nicht gleich loslegen? Schnapp dir dein Notizbuch und lass deinen Stift tanzen.
Ich wünsche dir ganz viel Spaß dabei.
Schreib dich frei und glücklich.
Deine Jovelyn
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